Anzahl der Beiträge : 775 Anmeldedatum : 22.06.12 Alter : 24 Ort : weit weg von dir O:
Thema: Mondaufgang Di Jul 03, 2012 1:04 am
Gleich mal ganz vorne weg: Das ist meine 1. FF!
So... freut mich, dass du meine FF lesen willst (oder auch nicht o.O )
Vorab möchte ich schonmal sagen, dass ich die meisten Namen aus den Büchern der 1.Staffel entnommen hab. Die Clans sind am gleich Ort.... Ich freue mich auf viele Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge!
Nun, ich fang dann aml an:
Hierachie
DonnerClan:
Anführer: Blaustern – blaugraue Kätzin mit einer Spur Silber um die Schnauze, Mentorin von Mondpfote
Stellvertreter: Löwenschweif – prachtvoller, golden gestreifter Kater mit dichtem Fell wie eine Löwenmähne
Wulle – pummeliges, zutrauliches schwarz-weißes Kätzchen; lebt in einem Haus am Waldrand Mikusch – schwarz-weißer Kater; lebt auf einem Bauernhof nahe am Wald Rabenpfote – schlanker, schwarzer Kater mit weißer Schwanzspitze Prinzessin – hellbraun getigerte Kätzin mit auffällig weißer Brust und weißen Pfoten, Hauskätzchen
----------------------------------------------------------------- Los Geht´s! -----------------------------------------------------------------------------------
Prolog:
Ein kühler Wind wehte vier Katzen entgegen, als sie über das Hochland liefen. Die Sonne verschwand langsam am Horizont. „Wir sollten uns beeilen, wenn wir noch vor Mondaufgang bei den Hochfelsen sein wollen!“ Die Kätzin mit einem ungewöhnlich geschecktem Fell beschleunigte ihr Tempo. Die anderen taten es ihr nach. Schon bald erreichten sie das Ahnentor. Sie ließen sich schweigend nieder und blickten gespannt zum Silvervlies. Ein kleiner grau-weißer Kater brach das Schweigen: „Ich glaube es wird Zeit.“ Und begab sich in einen endlosen Tunnel, der in das Innere der Felsen führte. Die anderen Heiler-Katzen folgtem ihm. Tüpfelpelz, die Heilerin des DonnerClans lief als zweite hinter Triefnase. Der SchattenClan heiler rannte den finsteren Tunnel entlang. Als die Katzen dachten, der Tunnel würde nie aufhören, endete er in einer kleinen Höhle. Tüpfelpelz, Triefnase, Rindengesicht und Schmutzfell setzen sich um einen Stein, der drei Schwanzlängen in die Höhe ragte und schauten erwartungsvoll durch ein Loch in der Decke. Auf einen Schlag fing der Stein an zu leuchten. Die Heiler kniffen die Augen zusammen und legten sich vor den Stein und pressten ihre Nasen an ihn. Eine Kältewelle durchfuhr Tüpfelpelz, doch diese verschwand so schnell wie sie gekommen ist. Die junge Heilerin öffnete ihre Augen und fand sich auf einer Lichtung im Wald wieder. Als sie genauer hinsah, erkannte sie das Baumgeviert. Sie stand auf und als die schildpattfarbene Kätzin sich umdrehte standen viele Katzen in der Senke. Der SternenClan war gekommen. Auf einmal erhob sich eine Stimme, nicht von einer Katze, von mehreren aber sie war klar und deutlich: „Du hast viel Mut und den wirst du brauchen!“Die Stimme machte eine Pause bevor sie weitersprach „Aus vieren werden fünf. Mit Mond wird es große Veränderungen geben!" Das Baumgeviert begann sich zu drehen. „Wartet! Was soll das heißen?“ jaulte Tüpfelpelz erschrocken. Doch die Kätzin bekam keine Antwort. Sie öffnete die Augen und sah den Mondstein vor sich. Alle Heiler sahen erschrocken und nachdenklich aus, aber keiner erwähnte irgendetwas. Haben sie auch die Botschaft erhalten? Die DonnerClan-Heilerin dachte noch den ganzen Weg ins Lager über die Worte des SternenClans nach. „Hat der SternenClan mit dir gesprochen?“ Blaustern schreckte sie aus ihren Gedanken. Tüpfelpelz hatte nicht bemerkt, dass sie schon im Lager angekommen ist. Sie stand vor dem Hochfelsen und ihre Anführerin streckte den Kopf aus ihrem Bau. „Ja. Der SternenClan hat zu mir gesprochen. Ich muss mit dir darüber reden!“ Die gescheckte Kätzin trat auf ihre Anführerin zu. „Dann komm rein!“ Blaustern neigte respektvoll den Kopf und ging in ihre Höhle. „Nun, was beunruhigt dich?“ Die blaugraue Kätzin setzte sich und spitzte erwartungsvoll die Ohren. „Der SternenClan hat mir folgendes gesagt: Ich …“ „Du weißt nicht was das bedeutet, oder?“ fiel Blaustern der jungen Heilerin ins Wort. „Nein. Ich weiß es nicht. Tut mir leid!“ Tüpfelpelz senkte den Kopf. „Das brauch dir doch nicht leidtun. Der SternenClan wird uns bestimmt bald ein weiteres Zeichen schicken.“ Blausterns ruhige Stimme tröstete die schildpattfarbene Kätzin. „Das hoffe ich!“ Sagte sie und ging aus dem Anführerbau.
1.Kapitel:
Der Mond der Blattfrische war von Wolken bedeckt. In der Kinderstube des DonnerClans hörte man ein leises Miauen. Davor saßen zwei Katzen und unterhielten sich mit gedämpften Stimmen. „Ich hoffe es geht alles gut." „Du brauchst dir keine Sorgen um Abendglanz machen, Schwarzohr! Sie ist kräftig und die Jungen werden es auch sein.", munterte Blaustern den dunkel-gescheckten Kater auf. Der senkte nur den Kopf und zuckte mit den Ohren als Zeichen, dass er sie gehört hatte. Aus den Brombeerranken tauchte ein Kopf auf: „Sie sind da!“ Schwarzohr sprang auf. „Kann ich rein?“ „Natürlich!“, sagte Tüpfelpelz. Die Heilerin des DonnerClans und trat zur Seite. Schwarzohr nickte seiner Anführerin Blaustern zu und trat in die Kinderstube ein. Der frische Geruch von Milch drang Schwarzohr in die Nase und er blickte sich um. In der hintersten Ecke lag Abendglanz mit ihren zwei neugeborenen Jungen, die sich an ihren Bauch drängten. Er nickte einer Kätzin mit rötlichem Fell zu.“Hallo Rosenduft. Wie geht es Ameisenjunges?“ „Es geht ihm gut“ nur der Schmerz in den Augen der Königin verriet, dass sie immer noch um ihre verstorbenen Jungen dachte. Er ging ein paar Schritte weiter und beobachtete die frisch geborenen Jungen und ihre Mutter. Abendglanz leckte sie zärtlich zwischen den Ohren. Sie hörte das rhythmische Lecken auf als Schwarzohr näher kam. Ihre Augen leuchteten voller Stolz. Als er zögerte, schnurrte sie: „Komm her, du dämlicher Fellball!“ „Sie sind wunderschön“. In dem Moment als er das sagte, brach ein Mondstrahl durch das Gebüsch und erhellte für einen kurzen Augenblick den Pelz der erstgeborenen. Ihr Fell schimmerte im Mondlicht Silber, ihre Streifen auf dem Rücken blau. „Hast du dir schon Namen für die beiden überlegt?“ fragte Schwarzohr. Die helle Kätzin nickte zögernd: „Gerade ist mir einer für sie eigefallen. Sie“, sagte Abendglanz und stupste vorsichtig die grau-blaue Kätzin an, „wird Mondjunges heißen. Könntest du Blaustern nachher zu mir bitten? Er wird Helljunges heißen.“ Dabei leckte sie dem hell-gescheckten Kater die Ohren. Schwarzohr leckte ihr ein paar Mal über ihren Kopf und begab sich zum Ausgang. „Ich glaube es ist besser wenn ich dich jetzt allein lasse, damit du dich ausruhen kannst.“ Abendglanz nickte ihm zu, dann wand sie sich wieder ihren Jungen zu. „Blaustern?“ Schwarzohr wartete vor ihrem Bau unterhalb des Hochfelsens. „Komm herein!“ Blaustern saß auf ihrem Nest und blickte ihn fragend an. „Was gibt es, Schwarzohr?“ Der Kater nickte ihr zum Gruß zu. „Abendglanz möchte mit dir sprechen.“ Sie sah ihn erschrocken an. „Ist etwas mit ihren Jungen?“ „Nein, nein! Es geht ihnen ausgezeichnet.“ Er konnte nicht verhindern, dass sich seine Brust vor Stolz schwellte. Blaustern nickte ihm erleichtert zu und wandte sich zum Gehen. Im vorbeigehen sagt sie zu ihm: „Geh und ruh dich aus! Ich sage Löwenschweif, dass du ihm erst ab Sonnenhoch zur Verfügung stehst.“Mit einem Schwanzwedeln entließ die Kätzin den Krieger und lief zur Kinderstube. Erst jetzt merkte Schwarzohr wie müde er war. Also begab er sich in den Kriegerbau, wo er es sich neben seinem Freund Blitzstreif gemütlich machte. Schon bald schlief er tief und fest. „Abendglanz, was gibt es?“ Blaustern trat durch das Brombeergebüsch, das die Königinnen und die Jungen schützt. „Ich möchte dich um etwas bitten.“ Das helle Fell der Kätzin leuchte leicht im schwachen Mondlicht. Sie knetete nervös den Boden mit ihren Pfoten. Ihre Stimme zitterte leicht. „Als Schwarzohr mich gefragt hat wie sie heißen, schien der Mond nur auf Mondjunges. Da ist mir der Name Mondschimmer in den Sinn gekommen.“ Weiter kam sie nicht, denn Helljunges fing an zu fiepen. Abendglanz brachte ihn mit einem kurzen Lecken wieder zum Schweigen. „ Nun, was wolltest du gerade sagen?“ Blausterns Stimme war gelassen aber ihre Augen waren vor Erwartung groß, doch als Abendglanz sie anblickte, verschwand dieser Ausdruck. „Ich wollte Fragen ob es erlaubt ist, dass man sich den Kriegernamen für eine andere Katze aussuchen darf? Also, ob ich dir einen Vorschlag für Mondjunges Namen machen darf?“ „Ich weiß ehrlich gesagt auf deine Frage keine Antwort. Deine Frage hat noch niemand gestellt. Dein Namensvorschlag wäre Mondschimmer, oder? Warum?“ Blausterns Stimme war freundlich. „Der Mond schimmerte auf ihr Fell, als mir der Name eingefallen ist.“ Die Augen der getigerten Kätzin leuchteten. „Nun, versprechen kann ich dir nichts. Ich werde aber so viel tun wie ich kann!“ Die Königin nickte ihrer Anführerin zu. „Ich danke dir, Blaustern!“ „Ich werde euch jetzt in Ruhe lassen.“ Mit diesen Worten verabschiedete sie sich von Abendglanz und den anderen zwei Königinnen, die bisher alles Schweigend verfolgt hatten. Minzblüte gähnte, dabei stellte sich das Nackenfell der weiß-braunen Kätzin auf. Rosenduft drehte sich auf der Stelle um sich ihr Nestmaterial bequem hinzurichten. Schon bald schliefen alle drei Königinnen.
2.Kapitel:
„Alle die alt genug sind ihre Beute selber zu erlegen, mögen sich unterhalb des Hochfelsens zu einer Clanversammlung einfinden!“ Blausterns Ruf hallte kurz nach Sonnenhoch über die Lichtung. Schwarzohr sah wie Abendglanz mit ihren zwei Jungen, Mondjunges und Helljunges, aus der Kinderstube kam. Sechs Monde waren inzwischen vergangen und seine Kinder sind schnell gewachsen. Er spürte einen Anflug von Stolz als er sie sah. Das Fell der beiden Jungen war sehr gepflegt. Auch der Rest des Clans kam nach und nach auf die Lichtung. „Heute werden wir zwei neue Schüler ernennen.“ Die edle Anführerin winkte das Geschwisterpaar zu sich. „Von diesem Tag an“, hob sie an und blickte dem hell gescheckten Kater fest in die Augen, „wirst du, bis du dir deinen Kriegernamen verdient hast, den Namen Hellpfote tragen.“ Der Junge Kater blickte mit seltener Entschlossenheit seine Anführerin an. Blaustern sprach weiter „Blitzstreif, du bist bereit für deinen ersten Schüler. Gib all deinen Mut und dein Wissen an diesen jungen Schüler weiter!“ Blitzstreif, ein schwarzer Kater und der beste Freund von Schwarzohr, nickte und trottete zu seinem neuen Schüler um ihn Nase an Nase zu begrüßen. Blaustern blickte einen Moment lang auf die beiden Hinab, dann erhob sie ihre Stimme wieder: „Von diesem Moment an wirst du“, Blausterns blick ruhte auf dem graublau getigerten Jungen, „Mondpfote heißen, bis du dir deinen Kriegernamen verdient hast. Ich selbst werde deine Mentorin sein!“ Mit diesen Worten sprang sie vom Felsen und berührte die Nase der neuen Schülerin. Schwarzohr zuckte verwundert mit den Ohren. Ein Anführer nimmt selten einen eigenen Schüler. Doch dann erinnerte er sich, dies waren seine Tochter und sein Sohn, die keine besseren Mentoren hätten bekommen können. Die grünen Augen seiner Tochter leuchteten vor Stolz und Freude. Abendglanz und die anderen Schüler riefen als erste „Hellpfote, Mondpfote, Hellpfote, Mondpfote!“ Schon bald stimmte der restlich Clan mit ein. „Wann fangen wir mit dem Training an?“ Mondpfote bestürmte ihre Mentorin mit Fragen. Diese schnurrte belustigt: „Erst Morgenfrüh, bei der Trainingskuhle.“ Mit diesen Worten wandte sie sich um und ging zurück in ihren Bau. Auf den Weg dorthin nahm sie sich eine saftige Maus vom Frischbeutehaufen. Die restlichen Katzen zerstreuten sich allmählich und die Sonnenhochpatrouille verschwand im Ginsterbusch. Mondpfote schaute sich auf der Lichtung um und sah dass eine schlanke, silberne Kätzin auf sie zukam. Sie versuchte sich an die Kätzin zu erinnern, was ihr aber nicht gelang. „Hallo, ich bin Blaupfote! Wenn du willst, kann ich dir den Bau der Schüler zeigen.“ miaute die andere Kätzin freundlich. Mondpfote entging nicht, dass ein paar Katzen, die in der Nähe waren, Blaupfote Feindseelig anstarrten und leise knurrten. „Gern. Was haben denn die anderen?“ Sie konnte ihre Frage nicht zurückhalten. Blaupfote aber führte sie unbeirrt zum Bau der Schüler. Die graublaue Kätzin fühlte sich komisch. „Hier schlafe ich und du kannst dein Nest gleich daneben machen.“ Die silberne Kätzin schnippte mit ihrem Schwanz auf eine freie Stelle neben ihrem Nest. Mondpfote fiel auf, dass um Blaupfotes Platz sehr viel Platz war und die anderen Schüler weit weg lagen. „Was haben denn alle gegen dich?“ fragte sie vorsichtig. Ihre Freundin seufzte: „Wenn ich das nur wüsste…“ „Oh. Und wie kommt es das ich dich noch nie gesehen habe? Du bist doch nicht viel älter wie ich.“ Mondschimmer wusste dass es nicht nett war, was sie fragte aber es musste sein. „Nun, ich war ungefähr drei Monde alt, als meine Mutter in diesen Wald gekommen ist. Dort wo sie gelebt hat war es für uns nicht sicher gewesen. Meine Brüder sind schon gestorben. Der SchattenClan hat uns damals am Baumgeviert überfallen. Meine Mutter dachte dort ist ein guter Platz zum bleiben. Zu dieser Zeit war Vollmond, denn kurz bevor man uns angegriffen hat kam der DonnerClan und rettete uns. Meine Mutter hat mich dann als Geschenk dem Clan gegeben. Sie hat dann so schnell wie möglich den Wald verlassen und seit dem hab ich sie nie wieder gesehen.“ Ihre Freundin kam ins Stocken und Mondpfote legte der silbernen Kätzin tröstend ihren Schwanz auf die Schulter. „Aber warum freuen sie sich denn nicht über dich?“ Mondpfote verstand nichts mehr. „Wenn du ein Geschenk bist, meine ich?“ Blaupfote nickte: „Das ist ja der Punkt! Keiner kannte meine Mutter, sie hielten sie für einen Feind und glaubten ich könnte sie ausspionieren oder sonst was…“ Sie senkte den Kopf und flüsterte: „Glaubst du, ich könnte so etwas tun?“ „Nein! Du bist dem Clan treu ergeben.“ Die silberne Kätzin blickte sie dankbar an. Mondpfote stupste sie tröstend mit ihrer Schnauze an. „Das wird schon!“ „Nein! Das habe ich am Anfang auch gedacht.“ Blaupfote seufzte. „Aber warum warst du nicht in der Kinderstube, so wie jedes Junge, das im Clan aufgenommen wird?“ „Als Blaustern mit mir von der Versammlung kam, hat sie alle Königinnen gefragt, ob sie mich aufnehmen. Aber keine wollte mich, aus welchem Grund auch immer. Vielleicht haben sie die Gerüchte geglaubt die manche über mich verbreitet hatten…“ Mondpfote sah wie sich der Kummer in den Augen ihrer Freundin ausbreitete. „Du musst mir nur so viel erzählen wie du willst.“ Trotz ihrer Neugier wollte sie ihre neue Freundin nicht quälen. Blaupfote blickte sie an: „Ich weiß, aber du willst es doch wissen, oder?“ „Schon, aber wenn es dir schwer fällt zu darüber zu reden, dann lass es. Du kannst mir dann ein anderes Mal weitererzählen. Die Augen der graublauen Kätzin leuchteten verständnisvoll. Die silberne Kätzin nickte, stand auf und lief hinüber zum Frischbeutehaufen. Mondpfote folgte ihr und versuchte die Feindseligen blickte zu ignorieren, die auf ihrer Freundin ruhten. Sie seufzte innerlich und nahm sich eine saftige Maus. Die Maus schmeckte lecker. Sie schaute zum Himmel hinauf und sah, dass die Sonne bald unterging. Mondpfote stand auf und legte sich in den Schülerbau. Morgen begann ihr erstes Training und sie wollte Blaustern nicht warten lassen.
3.Kapitel:
„Wach auf! Steh auf!“ Mondpfote wachte auf als Blaupfote sie sanft mit der Pfote anstieß. Sie hatte gut geschlafen. „Was ist denn los?“ Die graublaue Kätzin wusste erst nicht warum sie so früh aufstehen muss. Doch dann fiel es ihr schlagartig ein. Heute war ihr erster Tag als Schülerin im DonnerClan. Rückartig setzte sie sich auf, blickte die silberne Kätzin mit ihren grünen Augen an und begann sich zu waschen. Nach ihrer Morgendlichen Wäsche begab sich die junge Schülerin nach draußen auf die Lichtung. Ameisenpfote und Fleckenpfote, die ältesten Schüler, drängten sich an ihr vorbei zum Frischbeutehaufen. Mondpfote sah, wie ihr Bruder Hellpfote aus dem Bau kam, ausgiebig Gähnte und dann langsam zu ihr getrottet kam. „Gut geschlafen? Die Nester sind zwar nicht ganz so bequem wie in der Kinderstube, aber man gewöhnt sich dran.“ „Ja, es war gemütlich. Weißt du, was ihr heute macht, Hellpfote?“ Mondpfote hatte die ganze Zeit lang überlegt, was Blaustern mit ihr wohl heute machen würde. „Nein. Ich habe keine Ahnung. Ich vermute mal, Blitzstreif wird mir etwas über das Gesetz der Krieger und die verschiedenen Clans erzählen. Weißt du etwas?“ Sie wusste, dass ihr Bruder immer erst denkt, bevor er handelt. „Nein. Ich weiß nur, dass Blaustern mich an der Trainingskuhle erwartet. Und dort, soweit ich weiß, wird keine Theorie gemacht.“ Sie aß mit schnellen, ordentlichen Bissen eine Wühlmaus. „Dann solltest du dich aber beeilen!“ Die Stimmer ihrer Freundin Blaupfote ließ Mondpfote erschrecken. „Schleich dich doch nicht so an mich ran. Du hast mich erschreckt!“ Die silberne Kätzin murmelte so was wie eine Entschuldigung, doch Mondpfote hörte ihr nicht zu. „Was hast du eigentlich an deinem ersten Tag als Schülerin gemacht?“ „Sturmfuß, mein Mentor, hat mir die Grenze zum Fluss- und WindClan und das Baumgeviert gezeigt. Dabei hat er mir immer etwas über den jeweiligen Ort erzählt.“ Mondpfote blickte zum Himmel und erschrak, noch mehr als Blaupfote sie erschreckt hat. Die Sonne war schon fast über den Bäumen. „Müsst ihr nicht auch los?“, fragte sie die anderen. Beide schüttelten den Kopf. „Blitzstreif hat gesagt, ich soll am Ginstertunnel auf ihn warten.“ Hellpfote schnippte mit seinem Schwanz auf den Eingang des Lagers. „Und ich gehe mit der Morgenpatrouille.“ Blaupfotes Augen leuchteten stolz. „Na gut. Dann geh ich mal lieber los!“ Die Schülerin drehte sich um und wedelte zum Abschied mit ihrem Schwanz. Ein Vogel stieß einen Warnruf aus, als Mondpfote durch den Wald rannte. Sie musste sich beeilen. Sie rannte um einen Farnbüschel und blieb abrupt stehen. Vor ihr stand Blaustern, ihre Mentorin mit funkelnden Augen. „Wo bist du gewesen? Ich habe nicht den ganzen Tag lang Zeit!“ Sie peitschte wütend mit ihrem Schwanz. „Ich bin… Ich hab… Es tut mir Leid, Blaustern.“ Mondpfote suchte nach einer Erklärung, gab es aber auf, mit der älteren Kätzin zu diskutieren. Das machte es auch nicht besser. „Das sollte es dir auch!“ Trotz der verständnisvollen Stimme funkelten die Augen der Anführerin. „Komm jetzt.“ Blaustern drehte sich um und verschwand im Gebüsch Richtung Baumgeviert. Mondpfote folgte ihr trotzig und rannte schnell hinter ihrer Mentorin her. Sie wollte nicht als langsam bezeichnet werden. „Als erstes werde ich dir die Grenzen des DonnerClans zeigen.“ Blaustern hielt unterhalb eines Abhangs und drehte sich zu Mondpfote. „Da unten, “ sagte sie und schnippte mit dem Schwanz, „ist das Baumgeviert. Dort treffen sich jeden Vollmond alle Clans zur großen Versammlung.“ Mondpfote nickte, sie hatte schon oft davon gehört. Ihre Mentorin ließ sie noch einen Herzschlag lang alles betrachten, dann schnippte sie wieder mit ihrem Schwanz und verschwand hinter dem nächsten Baum. „Beeil dich!“ rief sie ihr noch hinterher. Die Schülerin rannte sofort hinter ihrer Mentorin her und kam erst wieder zum Stehen, als sie ein lautes Rumpeln hörte. Sie schlich sich langsam weiter, um herauszufinden, was das laute Geräusch war. Als sie um den nächsten Baum schlich sah sie Blaustern sitzen und rannte zu ihr hin. „Was war das für ein Lärm?“ fragte sie leise. Der Ort war ihr unheimlich. „Wir sind in der Nähe des Donnerwegs. Er ist die Grenze zum SchattenClan. Auf ihm bewegen sich die Zweibeiner in riesigen Monstern fort.“ Mondpfote riss die Augen auf. Die Neugier war kaum zu übersehen. „Kann ich den Donnerweg sehen?“ Blaustern schnurrte belustigt: „Wenn du unbedingt willst. Aber wenn ich sage, geh zurück, dann tust du das sofort. Der Donnerweg ist kein Spielplatz. Es sind dort schon viele Katzen verletzt oder schlimmer, sogar getötet worden!“ Mondpfote nickte nur und trat ungeduldig von einer Pfote auf die andere. „Folge mir! Und bleib immer dicht hinter mir!“ Blaustern trabte langsam auf ein paar Büsche zu. Mondpfote kroch ihrer Mentorin schnell hinterher. Hinter den Büschen ging es einen kleinen Wal hinauf. Sie schnupperte und wurde von einem schrecklichen Gestank überwältigt. „Was ist das?“ fragte sie und versuchte nicht ängstlich zu klingen. „Was? Der Gestank? Das ist der Donnerweg. Wir sind gleich da!“ lachte Blaustern. In ihren Augen war ein kleiner Funke der Belustigung zu sehen. So riecht also der Donnerweg! Das ist ja widerlich! Mondpfote kräuselte angewidert ihre Nase. Blaustern winkte ungeduldig mit dem Schwanz: „Komm schon! Umso schneller wir da sind, umso schneller sind wir im Lager.“ Die blaugraue Kätzin verschwand schon im Unterholz, als plötzlich der Boden anfing zu beben. Erschrocken kreischte Mondpfote auf. Sie rannte zu Blaustern die ihre Krallen in den Boden geschlagen hatte. „Krall dich auch fest sonst…“ In dem Moment rasten zwei glänzende Monster an ihnen vorbei. Mondpfote hatte sich zu spät festgekrallt, der Windstoß, den die Monster mitbrachten, wehte die kleine Kätzin um. Sie verlor das Gleichgewicht und purzelte ein kleines Stück am Donnerweg entlang. Langsam erstarb das Dröhnen und Mondpfote öffnete die Augen. Sie sah gerade noch, wie Blaustern auf sie zu gerannt kam. „Mondpfote!?“ Blaustern stieß einen Klagelaut aus. „Mondpfote!!!“